Berliner Wirtschaft 11/2018

40 AUS- & WEITERBILDUNG BERLINER WIRTSCHAFT 11/18 INFORMATIONEN ZUM AUSBILDUNGSBERUF Ansprechpartnerin ist Katrin Engel katrin.engel@berlin.ihk.de , Tel.: 030 / 315 10-358 IHK-AUSBILDERFRÜHSTÜCK Ausbildung E-Commerce-Kaufmann gestartet Der neue Ausbildungsberuf Kaufmann/ Kauffrau für E-Commerce ist zu Beginn dieses Ausbildungsjahres an den Start ge- gangen. Die 54 Auszubildenden sind in drei Berufsschulklassen am OSZ Handel aufgeteilt und finden sich mittlerweile in ihren betrieblichen Alltag ein. Geplant sind für das nächste Schuljahr weitere Berufsschulklassen. Auch für die Unternehmen bedeutet das, sich an neue Abläufe zu gewöhnen. Zum ersten Ausbilderfrühstück zur Vorstel- lung des Berufsschulkonzeptes im Lud- wig Erhard Haus kamen die Ausbilder sehr zahlreich zusammen. Katrin Engel, die zuständige Ausbil- dungsberaterin, betonte: „Die Profes- sionalisierung durch eine Ausbildung im Bereich E-Commerce war der abso- lut richtige Schritt, um der Entwicklung in Zeiten zunehmender Digitalisierung Rechnung zu tragen.“ BRAN 1993 wagten 23 Unternehmen und 124 Studierende, unterstützt von derWissen- schaftspolitik, ein Novum in der Haupt- stadt: Sie schenkten sich gegenseitig Ver- trauen und hoben gemeinsam das dua- le Studium aus der Taufe. 25 Jahre, 10.000 dualeAbsolventen und 700 Unternehmen später feierte die Hochschule für Wirt- schaft und Recht (HWR), zu derenVorgän- gerinstitutionen die Berufsakademie Ber- lin zählt, diese Pioniertat im Ludwig Er- hard Haus und diskutiert deren Zukunft. DUALES STUDIUM Hybridausbildung mit großer Zukunft Dabei waren sich die Anwesenden aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft ei- nig, dass das duale Studium in Berlin ei- ne beeindruckende Erfolgsgeschichte hat. „Stolz ist angebracht“, betonte Ellen Fröh- lich, SenatskanzleiWissenschaft und For- schung, in ihrer Laudatio. Sie gratulier- te der HWR sowie den beteiligten Unter- nehmen zu den einmaligen Zahlen und der hohen Kooperationsbereitschaft. Die zukünftigen Herausforderungen sieht sie bei den Themen Digitalisierung, Interna- Tobias Weber, Vizepräsident der IHK Berlin (2.v.r.) und selbst Absolvent des dualen Studiums, zeigte sich auf der Veranstaltung in der IHK Berlin „zutiefst überzeugt“ von dem Ausbildungsmodell FOTO: SEBASTIAN GABSCH tionalisierung und lebenslanges Lernen. Pünktlich zum Jubiläumwird die imKo- alitionsvertrag vereinbarte Landeskom- mission Duales Studium eingesetzt, um den Ausbau und die Qualitätssicherung voranzutreiben. Ebenso ist Tobias Weber, Vizeprä- sident der IHK Berlin und selbst dualer Absolvent, „zutiefst vom dualen Studi- enmodell überzeugt“. Laut IHK-Umfrage nutzen jedoch 83 Prozent der befragten Unternehmen noch kein duales Studi- um, obgleich es interessant für die Nach- wuchssicherung ist. Ganz oben auf der Wunschliste der Unternehmen stehen mehr Informationen, gute Ausstattung und regionale Erreichbarkeit der Hoch- schulen, Wissenstransfer, aber auch Be- teiligung an der inhaltlichen Ausgestal- tung. Für die E.DIS AG berichtete Dr. Andreas Reichel, Vorstand Personal und Vizepräsident der UVB, dass in seinem Unternehmen der Verlust bei dual Stu- dierenden gleich null ist: „Zwar brechen zehn Prozent das Studium ab, aber alle gehen dann in die Ausbildung.“ Die Aus- stiegsquoten beimdualen Studium liegen generell niedriger als bei klassisch Stu- dierenden. Der Präsident der HWR Ber- lin, Prof. Dr. Andreas Zaby, hat die Vision, dass Arbeitgeber, Hochschulen und Wis- senschaftsministerien gemeinsamdarauf hinwirken, dass mindestens zehn Prozent der Studierenden ein duales Studiumauf- nehmen. ‹ DUE

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