Berliner Wirtschaft 11/2018

nahme erst 2016 konkret. „Zugang zu den be- triebswirtschaftlichen Zahlen habe ich erst 2015 erhalten. Der Prozess des Loslassens schien dem Unternehmensgründer nach 30 Jahren nicht leicht zu fallen“, erinnert sich der 51-Jährige. „Hier hät- te ich mir gewünscht, viel früher in alle wichtigen Entscheidungen einbezogen zu werden und Zu- gang zu sämtlichen Kosten und Erträgen zu be- kommen.“ Die Frage, ob die Übernahme die richti- ge Entscheidungwar, hat ihn so manche schlaflo- se Nacht gekostet. Um endlich Nägel mit Köpfen zu machen, übernahmWinzer schließlich die Ini- tiative. Die Beratung bei einer Anwältin und die Begleitung durch einen Coach haben den Prozess langsam in Fahrt gebracht. „Ich habe michwie ein Rennpferd in der Box gefühlt, das endlich loslau- fen will“, meint er. Dass die Organisation der Nachfolge neben demTagesgeschäft quasi nebenbei amAbend oder Wochenende erfolgen musste, sieht er im Nach- hinein als vermeidbare Belastung an: „Man sollte den Kopf frei haben, um alles sauber abzuwickeln und die richtigen Entscheidungen zu treffen.“ Ein Handbuch für den Notfall IHK gibt Tipps: Das sollten Unternehmer vorbereitet haben Was an Weisungen, Vollmachten, Maßnah- menplänen, Listen von Verantwortlichkeiten und Geschäftsdaten enthalten sein sollte, ist auf der Website der IHK nachzulesen: www.ihk-berlin.de/ notfall-handbuch ternehmern, die sich mit dem Thema Nachfolge beschäftigen, möglichst viele Perspektiven zu be- achten – die Meinung von Familienangehörigen hören, andere Unternehmer befragen, Netzwerke besuchen, sich im Branchenverband oder bei ei- ner Kammerorganisation erkundigen. So schärft sich das Bild von dem, was manwirklichmöchte. Haben Sie einen Tipp für die Zeit nach der Übergabe? Es ist in der Tat außerordentlich wichtig, sich mit dem Danach zu beschäftigen, um psychisch nicht in ein großes Loch zu fallen. Wer sein Le- ben lang ausschließlich für den eigenen Betrieb dawar, sollte rechtzeitig einen Plan B schmieden. Ehrenamtliche Tätigkeiten, die Erfüllung lang er- sehnter Träume, etwas ganz Neues lernen, die be- rufliche Erfahrung an junge Unternehmen wei- tergeben – es gibt viele Ansatzpunkte. Aber der Weg, den jemand gehen will, sollte bei der Über- gabe in Sicht sein. Der Erhalt eines Vermögens über Generationen ist nicht selbstverständlich. Denn Vermögen, ob nun betrieblich oder privat, ist immer Gegenstand unterschied- licher Interessen und Regulierungen. Nicht selten führt das Wechselspiel von per- sönlichen und familiären Vorstellungen sowie unternehmerischen und rechtlichen Anforderungen zu Konflikten. Wer also Vermögen erhalten will, der muss weitreichende Entscheidungen treffen. Um nur einige zu nennen: Welches Konzept wird für die Übertragung auf die nächste Generation verfolgt? Wie kann eine Management-Ebene etabliert werden und die Familie als Gesellschafter im Unternehmen verbleiben? Was ist zu beachten, wenn ein strategischer Investor ins Unternehmen geholt wird bzw. Unternehmens- anteile ganz oder zum Teil veräußert werden sollen? All diese Themen lassen sich mit langfristigen Konzepten klären. Diese optimieren die Zielerreichung und minimieren Risiken, etwa durch die Verhinderung einer ungewollten Erbengemeinschaft, die Zuwendung von Unternehmensanteilen zum richtigen Zeitpunkt an die vorgesehenen Nachfolger, die Abfindung von Familien- mitgliedern außerhalb der Unternehmensnachfolge oder die Berücksichtigung von Pflichtteilsansprüchen und Steuerzahlungen. Die Bethmann Bank unterstützt Sie bei einer zukunftsorientierten Nachfolgeplanung zum Wohl der Familie. Sprechen Sie uns gerne an. OPTIMALE KONZEPTE FÜR DIE UNTERNEHMENSNACHFOLGE www.bethmannbank.de ECHTES. PRIVATE. BANKING. Ihr Ansprechpartner: Patric Wilhelm T +49 30 88461-180 patric.wilhelm@bethmannbank.de Bethmann Bank Nürnberger Straße 14 –15 10789 Berlin

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