Berliner Wirtschaft 10/2020

Hand in Hand zur smarten Metropole Das Bundesinnenministerium fördert Berlin als „Modellprojekt Smart City“: Mit Vertretern der gesamten Stadtgesellschaft und unter Federführung des CityLAB Berlin wird eine neue Strategie erarbeitet. Wichtig bleibt dabei eine Reform der Verwaltungsstrukturen N un also doch: Im zweiten Anlauf wird Berlin „Modellprojekt Smart City“ im Rahmen des Förderprogramms vom Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI). Beim ersten Mal waren wir noch haushoch an den innovativeren klei- nen Kommunen gescheitert. Seinerzeit war die Smart-City-Strategie Berlins nur mit heißer Nadel gestrickt und dementsprechend wenig konkret und visionär. Dieses Mal ist die zukunftsweisende Stra- tegie selbst Teil des Projekts. Mit großer Betei- ligung der gesamten Stadtgesellschaft inklu- sive Wirtschaft und Wissenschaft soll nun eine Vision für die smarte Stadt Berlin ent- stehen, die der Größe, Vielfalt und Leistungs- fähigkeit unserer Metropole gerecht wird. Damit wird gleich zu Beginn auf das Motto des Förderprogramms „Gemeinwohl und Netz- werkstadt/Stadtnetzwerk“ eingegangen. Der geplante Strategiebeirat setzt sich aus Ver- tretern von Zivilgesellschaft, Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung zusammen und folgt damit dem erfolgreichen Vorbild des CityLAB Berlin, das auch bei Erarbeitung und Umsetzung der neuen Smart-City-Strategie federführend sein wird. Leistungsfähige Strukturen braucht es aber auch in der Berliner Verwal- tung. Das mit einer smarten Stadt eng verbundene Projekt der Digitalisie- rung erstreckt sich gleich über sechs verschiedene Zuständigkeiten innerhalb des Senats. Da reicht es auch nicht aus, wenn der für Smart City zuständige Staatssekretär für Verwaltungsmodernisierung, Dr. Frank Nägele, direkt der Senatskanzlei zugeordnet ist. Es fehlen hier die Durchgriffsrechte, um Querschnittsthemen wie Digitalisierung und Smart City für Berlin insgesamt zu planen, zu koordinieren und umzusetzen. Selbst die per Gesetzmit ressortübergreifenden Rechten aus- gestattete und beim Innensenator platzierte IKT-Staatssekretärin, Sabine Smentek, schei- tert viel zu oft an den politischenMauern ande- rer Senats- oder Bezirksverwaltungen. Wir hoffen daher, dass der Regierende Bür- germeister, Michael Müller, die Chance dieser Förderung in seiner auslaufenden Regentschaft nutzt, um die notwendigen Strukturen inner- halb der Berliner Verwaltung zielführend und über die nächste Wahl hinaus zu etablieren. Gleiches gilt für die Einbindung der Berliner Stadtgesellschaft: Die Partizipation und Koope- ration in die Stadt hinein und mit interessan- ten Partnern von außen darf nicht wieder als Strohfeuer enden. Das Kompetenzteam Mittelstand unter- stützt dieses wichtige Projekt unter anderem durch Aktivitäten zur Sammlung von Best- Practices und Lösungsvorschlägen imRahmen der Digitaloffensive der IHK Berlin und durch das geplante Dialogformat zur zukunftsorien- tierten öffentlichen Vergabe. ■ FOTO: CHRISTIAN KIELMANN Kompetenzteam Wenn Sie sich für unsere Arbeit interessieren, nehmen Sie gern Kontakt zu uns auf unter: ihk-berlin.de/kompetenzteam Sebastian Stietzel ist Vorsitzender des IHK-Kompetenz­ teams Mittelstand und Mitglied der Geschäftsleitung der The Social Chain AG AGENDA | Mittelstandskolumne

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