Berliner Wirtschaft 10/2019
wurden alle 31 Gewerbemietverträge gekündigt. Die Gewobag will auf der Fläche des Gewerbe- gebiets im Rahmen des Wohnungsbauprojekts Waterkant zirka 220 Wohnungen errichten. Zum 31. Dezember müssen Händler, Handwerker, Fer- tigungsbetriebe, Büros und Vereine das Areal ver- lassen. Eine neue Bleibe hat bisher nur einer der Gewerbemieter gefunden. Alle anderen bangen umdie Zukunft ihrer Geschäfte. 160 Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel. „Ich verstehe ja, dassWohnungen gebaut wer- den müssen“, sagt Lang. „Aber wir Gewerbetrei- benden sind auch Teil dieser Stadt und brauchen Platz.“ Lang hat deshalb bei allen beteiligten W ennWalter Lang morgens sein Gartenmöbelgeschäft im Berliner Norden auf- schließt, blickt er in eine ungewisse Zukunft. Seit 25 Jahren verkauft Lang im Gewerbehof in der Rhenaniastraße hochwertige Tische und Stühle, Sonnenschirme und Hollywoodschaukeln. Doch der Kaufmann muss umziehen, der Gewerbehof soll dem Wohnungsbau weichen. Wo er hin soll, weiß Walter Lang nicht. „Ersatzflächen sind ein- fach nicht mehr vorhanden“, klagt der Unterneh- mer. Allein ist Lang nicht. In der Rhenaniastraße 40 Hektar Flächen will der Senat künftig jährlich für die Wirtschaft sichern. Planen und bauen, damit die Wirt- schaft bleibt – und ihrerseits Raum für Expansion erhält » FOTO: GETTY IMAGES/SOMPONG RATTANAKUNCHON 23 BERLINER WIRTSCHAFT 10 | 2019 SCHWERPUNKT | Bauen und Flächen
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