Berliner Wirtschaft 10/2018

BERLINER WIRTSCHAFT 10/18 Laut Schätzungen schwimmen etwa 150 Mio. Tonnen Plastik in den Weltmeeren Wunsch undWirklichkeit Alle wollen sparen – auch beim Plastikmüll. Aber wie ist es beschaffen um das Bewusstsein zum Thema, und welche Unternehmen sind Pioniere für neue Konzepte? » Von Dr. Mateusz Hartwich M an könnte meinen, nichts bewegt aktuell die Men- schen so wie das Thema Abfall. Vor Kurzem sagte die EU-Kommission Strohhalmen aus Plastik den Kampf an. Das Signal aus der Politik griffen sogleich zahlreiche Unter- nehmen, insbesondere aus dem Lebens- mittelhandel – etwa REWE und Penny – auf, und kündigten im Juli ihrerseits den Verzicht auf Plastikstrohhalme an. Bereits im Frühjahr 2016 einigte sich ei- ne breite Allianz von Handelsunterneh- men darauf, kostenlose Kunststofftra- getaschen aus dem Verkehr zu ziehen. Auch dabei kamen sie einer EU-Vorga- be zuvor. Mit großem Erfolg: Aufgrund der freiwilligen Initiative der Wirtschaft konnte bereits der Pro-Kopf-Verbrauch sich reden. Laut Deutscher Umwelthil- fe landen jährlich 2,8 Mrd. Einwegbecher in deutschen Straßentonnen. Meistens erwartet sie die sogenannte thermische Verwertung – sie werden verbrannt. Auch dagegen argumentierten engagier- te Bürger und Initiativen, mit Erfolg. Anreiz durch Rabatte Vor einem Jahr startete in Berlin die Kam- pagne „Better World Cup“, die auch von der IHKunterstütztwird. Die Kunden sol- len motiviert werden, Mehrwegbecher zu nutzen, etwa durch spezielle Rabat- te bei teilnehmenden Partnern, von der Bio Company bis zur Bäckereikette. Im Sommer 2018 beteiligten sich bereits 823 Verkaufsstellen an der Kampagne, al- lein im 2. Quartal kamen 100 neue hinzu. FOTOS: GETTY IMAGES (2) 2,8Mrd. Einwegbecher für Coffee to go landen in Deutschland laut Deutscher Umwelthilfe im Müll. Kunden sollen motiviert werden, Mehr- wegbecher zu benutzen. in Deutschland auf 29 Plastiktüten pro Einwohner reduziert werden. Die EU sah eine Reduktion auf 40 im Jahr 2025 vor. Ziel erreicht? Das hängt von der Per- spektive ab … Tragetüten aus Kunststoff sind nicht das alleinige Problem. Letztes Jahr mach- ten Einwegbecher für Coffee to go von

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