Berliner Wirtschaft 10/2018

EDITORIAL 03 BERLINER WIRTSCHAFT 10/18 FOTO: IHK BERLIN/OLIVER LANG Das Wohnungsbaukonzept des Senats enthält gute Ansätze, greift aber zu kurz. Was notwendig wäre, steht in der IHK-Publikation „Fünf Bausteine für die Bau- und Flächenpolitik in Berlin“ L assen Sie mich mit einer guten Nachricht anfangen: Dachaus- bau ist selbst in Berlin wieder wichtiger als der Schutz von Baumkronen. Bausenatorin Lompscher hat das anderslautende Rundschreiben, das bekanntermaßen verheerende Fol- gen für die Ausbauaktivitäten hatte, wie- der einkassiert. So steht es imWohnungs- baukonzept, das der Senat jüngst verab- schiedet hat. Nach der Lektüre muss ich jedoch sa- gen: Es gibt zwar einige vielversprechende Ansätze – von einer echten städteplane- rischen Strategie oder gar Vision würde ich nicht sprechen. Die einseitige Fixie- rung auf die öffentlichen Wohnungsbau- gesellschaften gibt es immer noch, gar- niert mit einer ordentlichen Portion Kli- entelpolitik. Was stattdessen wirklich angezeigt wäre, um Berlin in Bezug auf den Wohnungs- und Gewerbeflächenbe- darf zukunftsfest zu machen, können Sie ab sofort nachlesen in unserer Publikati- on „Fünf Bausteine für die Bau- und Flä- chenpolitik in Berlin“. Die Branchen- und Fachausschüsse der IHK haben gemein- sam mit der Vollversammlung Lösungs- vorschläge für das Bau- und Flächenpro- blem in Berlin aufgeschrieben. An erster Stelle steht natürlich: Bauen, bauen, bauen. Und zwar im Schulter- schluss mit und guten Rahmenbedin- gungen für die privaten Bauherren. Ein Bauen, bauen, bauen! EDITORIAL 10/2018 weiteres Kapitel widmet sich der zuneh- menden Flächenkonkurrenz vonWohnen und Gewerbe. Immer mehr Unternehmen leiden darunter. Die Wirtschaft braucht aber Platz, wenn sie weiter wachsen will. Der erste – und wichtigste – Schritt wäre aus Sicht der Wirtschaft deshalb die Ein- führung eines Gewerbeflächeninforma- tionssystems. Was die Politik außerdem tun müsste, dazu finden Sie mehr auf Seite 7. Und Sie können sich darauf verlas- sen, dass die IHK diese Forderungen mit Nachdruck in den politischen Raum trägt. Jetzt aber wünsche ich Ihnen eine unter- haltsame und interessante Lektüre! Ihr JAN EDER ist seit 2003 Hauptgeschäfts- führer der IHK Berlin. Bereits seit 1992 ist der Jurist und Politologe bei der IHK tätig

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