Berliner Wirtschaft 10/2018

IHK AKTUELL & SERVICE 27 BERLINER WIRTSCHAFT 10/18 Kooperative Nutzung von Mikro-Depots: KoMoDo heißt das neueste Behala-Projekt ker: „Berlin spielt imTourismus, bei Kon- gressen und Messen in der gleichen Liga wie London, Paris oder NewYork, im in- terkontinentalen Luftverkehr jedoch auf dem Niveau eines Entwicklungslandes. Mit der Eröffnung des BER 2020 kann sich dies positiv ändern. Voraussetzung sind jedoch erweiterte Verkehrsabkom- men insbesondere mit der VR China und der Golfregion.“ Voraussetzung für Ansiedlung Langstreckenflüge stärken die wirt- schaftliche Basis einer Region, sie sind eine Voraussetzung für die Ansiedlung international agierender Unternehmen. Von der Bundespolitik fordert das Bünd- nis deshalb die Öffnung des Marktes für weitere Airlines am BER. Dr. Beatrice Kramm: „Von einer besseren interkonti- nentalen Anbindung profitiert die ganze Region: Die Etablierung neuer interkon- tinentaler Flugverbindungen hat für die Wirtschaft einen ähnlich positiven Effekt wie die Ansiedlung eines Großunterneh- mens.“ Kramm weist darauf hin, dass so zusätzliche Arbeitsplätze entstehen und die Bruttowertschöpfung steige. Wei- ter betont die IHK-Präsidentin: „Flug- gesellschaften wie Hainan Airlines aus China bekräftigen ihre Bereitschaft, die Hauptstadt öfter anfliegen zu wollen, es fehlt hierzu jedoch an zusätzlichen Ver- kehrsrechten. DieWirtschaft ist bereit für mehr Langstreckenverbindungen, jetzt ist die Politik am Zug.“ Außerdem müssen Berlin, Branden- burg und der Bund vereint die Haupt- stadtregion als unternehmerisch interes- sante Destination profilieren, so eine weitere Forderung. Das Bündnis will daher in den kommenden Monaten auf allen politischen und wirtschaftlichen Ebenen für eine bessere internationale Anbindung Berlin-Brandenburgs wer- ben. Peter Heydenbluth aus Potsdam bemerkte dazu: „Bei der Entwicklung der Hauptstadtregion wird Brandenburg eine zentrale Rolle zukommen. Wir haben die fehlenden Flächen und auch die Verkehrsinfrastruktur für weiteres Wachstum.“ Die Infrastruktur beherrschte thema- tisch die Sitzung des IHK-Ausschus- ses für Stadtentwicklung und Infra- struktur am 29. August. Während in den sonstigen Sitzungen die Bau- und Stadtentwicklungsthemen überwie- gen, ging es diesmal ausschließlich um Mobilität und Wirtschaftsverkehr. Unterstrichen wurde dieser Schwerpunkt nicht zuletzt durch den Tagungsort: die Zentrale der Ber- liner Hafen- und Lagerhausgesell- schaft mbH, kurz: Behala, im West- hafen. Dort hatten die rund 50 Aus- schussmitglieder vor Sitzungsbeginn die Möglichkeit, während eines Rund- gangs die Arbeitsweise und Vorteile eines modernen, trimodalen Güter- verkehrszentrums kennenzulernen. Hier – in unmittelbarer Nachbarschaft zum Großmarktgelände – können Gü- ter vom Schiff, von der Bahn und nicht zuletzt auf Lkw verladen werden. Die Behala nimmt auf diesem Gebiet eine Vorrangstellung in Sachen zukunftsfä- higer Mobilität ein. Klaus-G. Lichtfuß, Logistikleiter des landeseigenen Un- ternehmens, erläuterte, dass Contai- ner per Elektro-Lkw verladen wer- den können, zukünftig soll ein Schub- verband mit Brennstoffzellen-Antrieb seinen Dienst imBinnenschiffsverkehr verrichten. Das neueste Behala-Projekt hört auf den Namen KoMoDo und stieß auf großes Interesse des Ausschusses. Ko- MoDo steht für Kooperative Nutzung von Mikro-Depots. Das Pilotprojekt ist am Mauerpark beheimatet und dient insgesamt fünf Paketdienstleistern als Zwischendepot. Von hier aus wird die Verteilung per Lastenrad an die End- kunden vorgenommen. Im weiteren Verlauf der Sitzung haben die Ausschussmitglieder un- ter der Leitung der stellvertretenden Vorsitzenden Larissa Zeichhardt über Vorschläge für Regelungen im Wirt- schaftsverkehrsteil des Berliner Mo- bilitätsgesetzes diskutiert, die in einer Sondersitzung des IHK-Verkehrsaus- schusses konkretisiert werden. ‹ DEI INFRASTRUKTUR IHK-Ausschuss diskutiert Konzepte für City-Logistik FOTO: LNC GMBH

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