Berliner Wirtschaft 10/2018

BERLINER WIRTSCHAFT 10/18 16 TITELTHEMA neration der Industrie und wollen zum Wachs- tum in Berlin beitragen“, sagt Katrin Robeck, Ge- schäftsführende Direktorin der B.I.G., die aus der Scansonic-Gruppe hervorgegangen ist. Scansonic ist Weltmarktführer bei laserbasierten Fügesys- temen im Karosseriebau, Gefertec und Flying- Parts sind 3D-Metalldrucker, Power Generati- on Services (PGS) stellt Labyrintdichtungen für Gas- und Dampfturbinen her, Lumics ist Produ- zent von Diodenlaser-Komponenten und Metro- lux Spezialist für optische Messtechnik. Mit über 320 Mitarbeitern machte die B.I.G. im vergange- nen Jahr einen Umsatz von fast 47 Mio. Euro, 25 Mio. davon im Ausland.. Zusammenarbeit mit Hochschulen Die Zusammenarbeit der B.I.G. mit Hochschulen läuft nicht nur über Forschungs-, Verbund- und Förderprojekte, sondern auch über Studenten- praktika. „Von diesen Werkstudenten überneh- menwir dann auch viele“, so Katrin Robeck. Ende 2015war die zu diesemZeitpunkt erst 15 Jahre alte Gruppe vonWeißensee ins Gewerbeareal „Berlin eastside“ gezogen. Inzwischen sind eine weitere Produktionshalle und ein weiteres Bürohaus auf dem Firmengelände am Schwarze-Pumpe-Weg in Marzahn errichtet worden. Ganz in der Nähe entsteht gerade der „CleanTech Business Park“ mit 90 Hektar Industriefläche, und auf dem Ge- lände des Flughafens Tegel sollen, wenn der BER endlich eröffnet wird, im Forschungs- und In- dustriepark „Berlin TXL – The Urban Tech Repu- blic“ bis zu 1.000 Unternehmen angesiedelt wer- den – weitere Standorte für die Industrie von morgen. Am Spandauer Juliusturm produziert die BMW Group seit 1969 Motorräder. „Wir werden voraussichtlich im nächsten Frühjahr die Mar- ke von drei Millionen Fahrzeugen erreicht haben, die seitdem hier von den Bändern gelaufen sind“, sagt Dr. Helmut Schramm, Leiter des BMW-Werks Berlin. Während vor 49 Jahren noch rund 400 Mit- arbeiter täglich 30 Maschinen in Handarbeit bau- ten, laufen aktuell 800 Fahrzeuge pro Tag vom Band, um die sich etwa 1.700 Mitarbeiter der ins- gesamt 2.000 Beschäftigten desWerks kümmern. Außer Motorrädern werden dort auch noch Au- tomobil-Bremsscheiben hergestellt. „Wir können sogar auf 850 Einheiten gehen und bereiten uns auf eine weitere Steigerung vor.“ 25 verschiede- ne Modelle stellt BMW im Stammwerk her – „das ist für eine Fabrik eine sehr hohe Variantenviel- falt im Vergleich zum Pkw-Sektor“. Interessanter Standort mit vielen Vorteilen Allein 2017 wurden insgesamt 164.000 Motorrä- der hergestellt. Mehr als 120 Mio. Euro hat BMW in den vergangenen Jahren in den Ausbau des Werks investiert – vor allem in ein neues, hoch- automatisiertes Logistikzentrum, das 2017 in Be- trieb genommen wurde. Auf einer Grundstücks- fläche von rund 220.000 Quadratmetern stehen in Spandau zwei riesige Montagehallen, in denen so- wohl Fahrzeuge als auch Motoren montiert wer- den, sowie denkmalgeschützte Bauten, die für die mechanische Motorenfertigung behutsam mo- dernisiert wurden. Weil die Nachfrage nach BMW-Motorrädern immer weiter steigt, wird man auch weiter ex- pandieren. „Berlin ist ein interessanter Standort mit vielen Vorteilen“, sagt Werkleiter Schramm, „wir haben hier extrem hoch qualifizierte und motivierte Leute, und das ist die Urstärke dieses Standorts.“ Berlin sei durchaus auch logistisch at- traktiv und besteche durch ein hohes Innovati- onspotenzial – „und das müssen wir uns für die Zukunft zunutze machen“. Im nächsten Jahr will man erst mal gebührend das 50-jährige Jubiläum der Motorrad-Produktion in Berlin feiern – „mit unserer Belegschaft und mit der Stadt“. BMWGroup Dr. Helmut Schramm, Leiter des Werks Berlin Seit 1969 produziert BMW in Berlin Motorräder. Im 50. Jubiläumsjahr peilt das Unternehmen die Marke von drei Mio. produzierten Fahrzeugen an. 2.000 Mitarbeiter sind in der Hauptstadt tätig, davon 1.700 in der Fertigung selbst. Wir haben hier extrem hoch qualifizierte und motivierte Leute. Das ist die Urstärke des Standorts. FOTO: BMW GROUP

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