Berliner Wirtschaft 9/2019
Die Kugel wurde 1967 in 120 Segmente aufgeteilt am Boden zusammengesetzt – der verwendete Edelstahl kam aus der Bundesrepublik sellschaft mbH zuständig. „Wir sind Mieterin bei zwei Vermietern“, sagt Geschäftsführerin Chris- tina Aue, Eigentümerin des Turms ist die Deut- sche Funkturm, eine Tochter der Deutschen Tele- kom. Das Eingangsgebäude mit den umliegenden drei Pavillons gehört seit Kurzem einem privaten Family Office. Auf 400 ist die Zahl der Personen, die sich gleichzeitig oben in der siebengeschossigen Turm- kugel aufhalten können, begrenzt: 320 Gäste und maximal 30 Mitarbeiter in den zwei öffentlich zugänglichen Etagen, den einzigen mit Fenstern, sowie 50 Techniker, die in den anderen Etagen arbeiten. Diese Zahl ist errechnet worden, als der TurmMitte der 1990er-Jahre komplett umgebaut wurde und eventuelle Evakuierungsmaßnahmen berücksichtigt werden mussten. Diese Begren- zung, so Christina Aue, führe dann manchmal eben zuWartezeiten. Bei gutemWetter und guter Sicht empfange man bis zu 4.500 Besucher pro Tag, davon 800 im Restaurant. Eine zeitliche Begrenzung wie früher – 80 Minuten im Res- taurant, 30 Minuten im Aussichtsgeschoss – gibt es heute nicht mehr. „Wir möchten, dass unsere Gäste ihre Zeit hier ganz entspannt genießen und nicht ständig auf die Uhr schauen müssen.“ Mit dem digitalen Besucher-Management-System sei es möglich, Gäste mit längeren Wartezeiten pünktlich 30 Minuten vor ihrem Einlass per SMS aufzurufen. Neben der Personenbeschränkung gibt es noch einen weiteren Flaschenhals: „Das ist die Größe der Kabinen unserer beiden Aufzüge, die nur zehn bis zwölf Gäste aufnehmen.“ Die kön- nen dann – ein Highlight auf jeder Fahrt – über Fenster in jedem Kabinendach in den Turm- schacht schauen. Ein dritter Aufzug der Anlage, die 1996 ausgetauscht und zuletzt 2014 moderni- siert wurde, ist dem Betriebspersonal der Tech- nikräume vorbehalten. „Mit unseren beiden Auf- zügen transportierenwir auch Personal, schaffen Speisen und Getränke hoch und Leergut runter.“ Nicht nur aus Sicherheitsgründen liegt nämlich die Küche des Unternehmens ebenerdig: „Wir haben Ich freue mich, dass der Turm heute ein Symbol der vereinten Stadt ist und Menschen aus aller Welt begeistert. Christina Aue Geschäftsführerin TV-Turm Alexanderplatz Gastronomiegesellschaft FOTOS: GÜNTHER OCIEPKA, KARK-HEINZ KRAEMER/ALPHA PRESS BRANCHEN | Jubiläum 32 BERLINER WIRTSCHAFT 09 | 2019
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