Berliner Wirtschaft 9/2019
Interviews mit Mitgliedern desWirtschaftskreises führen. Dabei können die Jugendlichen ihre sozi- alen Kompetenzen präsentieren und gleichzeitig Unternehmer von einer ganz anderen Seite ken- nenlernen. Am Ende des Auswahltages bleiben zwölf Stipendiaten übrig, die als Anerkennung für ihr außergewöhnliches Engagement in der Schule monatlich 30, 40 oder 50 Euro für einen bestimm- ten Zeitraumals zusätzliches Taschengeld bekom- men, finanziert von den Mitgliedsunternehmen des Wirtschaftskreises. So werden einsatzbereite Schüler belohnt und gleichzeitig an die Arbeits- welt herangeführt. Übers Stipendium zum Ausbildungsplatz „Dahinter steht auch die Idee, dass jeder Mensch ganz einfach Anerkennung und Applaus von außen braucht“, betonen die Netzwerker. Nicht zuletzt ist die Urkunde, die die Stipendiaten erhalten, ein sichtbarer Beweis, der im späteren Bewerbungsprozess Eindruck macht. Auf diese Weise bekam etwa ein Schüler der Heinz-Brandt- Schule einen Ausbildungsplatz an der Staatsoper Unter den Linden. „Wir orientieren uns natürlich einerseits an den schulischen Leistungen, aber auch die persönliche Motivation und das Inter- Schädlingsbekämpfung. „Dazu gehören falsche Vorstellungen vom Beruf, zu wenig Interesse an den Lerninhalten oder sehr wenig Motivation“, erzählt der selbstständige Schädlingsbekämpfer. Daniel Krämer ist auch einer der ehrenamtli- chen Juroren beim Schülerstipendium, dem drit- ten gemeinsamen Projekt des Wirtschaftskreises und der Heinz-Brandt-Schule. Dieses Stipendium wird seit 2011 jährlich vergeben und hat einige Besonderheiten zu bieten. Anders als üblich sind für die Auswahl der Stipendiaten nicht die Noten entscheidend. Dennmit demStipendiumwerden Jugendliche der Klassen 7 bis 10 der Heinz-Brandt- Schule honoriert, die über das Normalmaß hin- aus schulische oder gesellschaftliche Verantwor- tung übernehmen und damit Eigenschaften an den Tag legen, auf die Unternehmer Wert legen: Teamgeist, Eigeninitiative, Verantwortungsbe- wusstsein, Leistungsbereitschaft und Fleiß. Auch das Auswahlverfahren unterscheidet sich von anderen Angeboten. Nominiert werden dabei von den Mitschülern zunächst 32 Jugendli- che, zwei aus jeder Klasse. Sie müssen anschlie- ßend am Auswahltag in einer Art Mini-Assess- ment-Center wie in einem richtigen Bewerbungs- verfahren einen Aufgabenparcours meistern und Ronny Unganz Staatsoper Unter den Linden Der Geschäftsfüh- rende Direktor der Staatsoper hat gute Erfahrungen mit dem Instrument des Schülerstipendiums gemacht. Das Haus mit seiner langen Tradition – eröffnet wurde im Jahr 1742 – zählt heute 590 Mitarbeiter. Von angehenden Auszubildenden wird viel Motivation und Interesse an klassi- scher Musik erwartet. FOTO: MIKE WOLFF/DER TAGESSPIEGEL 22 BERLINER WIRTSCHAFT 09 | 2019
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