Berliner Wirtschaft 9/2019
die Nähe zu den veranstaltenden Unternehmen aufbauen können. Große Unterstützung bietet der Wirtschaftskreis auch bei den Themen Berufsorientierung und Ausbildung. Wirkungsvolle Projekte an der Schnittstelle von Schule und Wirtschaft ermögli- chen direkten Zugang zu künf- tigen Mitarbeitern. Enger Partner des Wirt- schaftskreises ist in diesem Feld die Heinz-Brandt-Schule. Zu den gemeinsamen Angebo- ten gehören das Wirtschafts- praktikum für Lehrkräfte, die gemeinsame Gestaltung des Wirtschaftsunterrichts und ein besonderes Schülerstipen- dium. Jedes Jahr organisiert der Wirtschaftskreis während der Zeit des Schülerpraktikums ein betriebliches Praktikum bei unterschiedlichen Mitgliedsun- ternehmen für die Pädagogen der Heinz-Brandt-Schule. Ins- gesamt besuchen sechs Lehr- kräfte eine ganze Woche lang verschiedene Betriebe mit dem Ziel, Unternehmer- und Unter- nehmensalltag besser zu verste- hen. „Aufgrund der sehr linea- ren Ausbildung haben Lehrerinnen und Lehrer im Allgemeinen wenig Erfahrung in Bezug auf die realen Bedingungen einer dualen Ausbil- dung“, erläutert Miriam Pech. „Sie sind aber bei der Berufsorientierung und Berufswahlentschei- dung neben den Eltern und der peer group die wichtigsten Beraterinnen und Ansprechpartner“, sagt die Schulleiterin der Heinz-Brandt-Schule und ergänzt: „Im Wirtschaftspraktikum kön- nen sie dann selbst zu diesen wichtigen Themen Erfahrungen und Erkenntnisse sammeln, etwa zu neuen Berufsfeldern, notwendigen Fähigkeiten eines Berufes oder zum Bewerbungsverfahren.“ Dank dieses in den Unternehmen erworbenen Wissens fällt es anschließend leichter, die Berufs- orientierung imUnterricht praxisnah und anhand konkreter Beispiele auszurichten. Auch die gemeinsame Gestaltung des Wirt- schaftsunterrichts ist für alle Beteiligten ein Gewinn. Unternehmen des Wirtschaftskreises präsentieren im Rahmen dieses Angebotes in Tiefbau GmbH ist dort Mitglied. Unter demVorsitz von Christine Beck-Limberg bündelt der Zusam- menschluss die Interessen der Unternehmen im Bezirk und führt Akteure aus Politik und Wirt- schaft zusammen. DasWirtschaftsnetzwerk zeigt, was sichmit versiertemEngagement und freund- schaftlichemMiteinander bewirken lässt. „Unsere Hauptziele bestehen darin, dieWirtschaft und das Unternehmertum im Bezirk Pankow vielfältig zu unterstützen, die Wahrnehmung für Wirt- schaft in der Öffentlichkeit zu verbessern und die Zusammenarbeit vonWirtschaft, Politik und Verwaltung zu intensivieren“, sagt Beck-Limberg. „Unseren Mitgliedsunternehmen bieten wir eine Plattform mit vielen Möglichkeiten, sich auszu- tauschen, voneinander zu lernen und sich zum geschäftlichen Vorteil zu vernetzen.“ Dazu zählen regelmäßige Treffen, Unter- nehmensbesichtigungen, Fachvorträge, Gesprä- che mit Experten zu relevanten Fragestellungen oder der Tag der offenen Tür, bei dem Menschen 21% der Unternehmen setzen finanzielle und materielle Anreize, um potenzielle Bewerber für Ausbildungs- plätze zu gewinnen. Innerhalb von nur drei Jahren hat sich dieser Anteil verdoppelt. Dieter Mießen Frisch & Faust Tiefbau GmbH Der kaufmännische Leiter der Frisch & Faust Tiefbau GmbH setzt in Sachen Fachkräftenachwuchs auf Vernetzung und Partnerschaften, zum Beispiel mit Schulen. Das 1991 gegründete Unternehmen mit 165 Mitarbeitern hat eine Ausbildungsquote von 20 Prozent. Ausge- bildet wird in acht Berufen. FOTO: AMIN AKHTAR 20 BERLINER WIRTSCHAFT 09 | 2019
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