Berliner Wirtschaft Mai 2020

6 Professionelle Hilfe für Kinder Fröbel ist Deutschlands größter überregionaler freigemeinnütziger Träger von Kinderkrippen, Kinder- gärten und Horten. In Berlin ist Frö- bel mit 25 Kindergärten in mehreren Bezirken präsent. Die Einrichtungen sind von den Maßnahmen der Bun- desregierung zur Eindämmung der Corona-Pandemie von Anfang an direkt betroffen gewesen. Grund- sätzlich war die Regelbetreuung der Kinder nicht mehr möglich. Sofort wurde aber mit der Notbetreuung begonnen. Im ersten Schritt durf- ten Kinder nur notbetreut werden, wenn beide Elternteile systemrele- vante Berufe ausüben. Im zweiten reichte es, wenn ein Elternteil in ei- nem systemrelevanten Beruf (zum Beispiel im Gesundheitswesen oder bei der Polizei) tätig ist. Fröbel hat proaktiv Kontakt mit Kliniken auf- genommen, um die Notbetreuung der Kinder in Abstimmung mit der Kitaaufsicht sicherzustellen. Eine Herausforderung ist, die Notbetreu- ung so zu gestalten, dass im Fall ei- ner Infektion nicht die ganze Ein- richtung geschlossen werden muss. Das heißt: Die Gruppen dürfen nicht zu groß sein. Wichtig war Geschäfts- führer Stefan Spieker auch, Kinder- schutzthemen im Blick zu behalten, insbesondere die Prävention vor häuslicher Gewalt. Hierzu wurden Telefon-Beratungsangebote durch besonders ausgebildete Kinder- schutzbeauftragte – sogar in meh- reren Sprachen – geschaffen. Über einen täglichen Newsletter werden Mitarbeiter laufend informiert. Die Eltern erhalten alle ein bis zwei Wo- chen eine Information mit Spiel-, Bastel- und Experimentierideen, die sich einfach umsetzen lassen. Auch wurden erste Versuche für unter- schiedliche Live-Online-Angebote gestartet, zum Beispiel Videogrüße von Erziehern aus dem Kindergar- ten und virtuelle Morgenkreise. Das Feedback der Eltern ist sehr positiv. froebel-gruppe.de 7 Hygiene-Schutzwand als Corona-Produkt Der Berliner Druckspezialist La- serline hat innerhalb kürzester Zeit starke Rückgänge der Umsätze ver- zeichnet. „Die Corona-Pandemie ist die bisher größte Herausforderung für das Unternehmen Laserline“, sagt Geschäftsführer Martin Sted- ler. Doch es geht weiter, denn viele Kunden planen für die Zeit nach der Krise und senden auch weiterhin Druckaufträge an Laserline. Martin Stedler hat daher überall dort, wo es möglich ist, das mobile Arbei- ten eingeführt und Mitarbeiter ins Homeoffice geschickt. Gleichzeitig wurde ein neues Produkt entwi- ckelt: eine Hygieneschutzwand aus Polycarbonat. Damit können zum Beispiel die Mitarbeiter im Einzel- handel vor Infizierungen geschützt werden. Vom Markt wurde die Wand sehr schnell und sehr gut an- genommen. Laserline testet darüber hinaus auch andere Produktideen, so zum Beispiel bedruckte Gesichts- masken. Geschäftsführer Martin Stedler sieht darin auch einen Tür- öffner, um mit Kunden über weitere Produkte zu sprechen. Wir fragen uns: Was braucht der Kunde gerade jetzt, und wie können wir uns dar- auf einstellen?“, erklärt der Laser- line-Chef. laser-line.de Fröbel betreibt in der Hauptstadt 25 Kindergärten in mehreren Bezirken Die Hygiene-Schutzwand ist im Einzelhandel einsetzbar Stefan Spieker Wichtig ist uns die Prävention vor häuslicher Gewalt . 31 IHK BERLIN  |  BERLINER WIRTSCHAFT 05 | 2020 BRANCHEN | Krisenmanagement

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