Berliner Wirtschaft 4/2019

41 berliner wirtschaft 04 / 2019 branchen / Tag der Versicherungswirtschaft Moderator Dr. Marc Surminski, BVK-Vizeprä- sident Gerald Archangeli, IHK-Bereichsleiterin Silke Richter, BdV-Vorstand Axel Kleinlein und GDV Leiterin Vertrieb Elisabeth Stiller und Jan Eder, Hauptge- schäftsführer der IHK Berlin (v.l.n.r.) der Trägerverbände der Brancheninitiative „gut beraten“. „Mit der Initiative habenwir ein schlan- kes, qualitätsgesichertes Verfahren geschaffen, das unseren eigenenAnspruch an Professionalität und sachgerechte Qualifikation im Versicherungsge- schäft unterstreicht“, so Archangeli. IHK setzt sich für Klarheit ein Parallel zur Aufstellung der Branche war die IHK Berlin nach der Umsetzung der Aufsicht zu den neuen Anforderungen gefragt. Silke Richter, zu- ständige IHK-Bereichsleiterin, legte dar, dass zum jetzigen Zeitpunkt dieAuslegung hier noch amAn- fang stünde. Die IHK Berlin sei jedoch auch in- nerhalb der eigenen Organisation in engem Aus- tauschmit anderen Kammern und demDIHK, um schnellstmöglich für Klarheit zu sorgen und dabei auch zu einer einheitliche Regelung zu kommen. Elisabeth Stiller, Leiterin Vertrieb beim Ge- samtverband der Deutschen Versicherungswirt- schaft (GDV), rief die Kammern auf, eine gute und vor allem bundesweit geltende Regelung zu fin- den, der sich dann auch die Bundesanstalt für Fi- nanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) anschließen könnte, die ja die Versicherer beaufsichtigt. Innerhalb der von Dr. Marc Surminski, Chefre- dakteur der „Zeitschrift für Versicherungswesen“, kundig moderierten Diskussion fielen immerwie- der die Begriffe „Vertrauen“ und „Partnerschaft“. Gemeint war damit das Beziehungsgeflecht zwi- schenVersicherern, Vermittlern und Kunden, wo- bei sich diese Perspektive immer auch mit dem Blick auf die Zukunft der Branche verband. Gute Beratung statt Vertriebsdruck Nicht zuletzt angesichts der Herausforderung für die Branche, Nachwuchs zu generieren, plädierte Archangeli für eine faire Partnerschaft zwischen Vermittlern und Produktgebern, die sich auch in der Ausgestaltung der Vergütung, der Vertragsbe- ziehungen und der Neugeschäftserwartungen nie- derschlagen müsse. Hier setzte auch Axel Klein- lein, Vorstandssprecher des Bundes der Versicher- ten (BdV), an. „Für die Versicherungswirtschaft ist es wichtig, Vertrauen zurückzugewinnen, das durch einzelne Exzesse in der Vergangenheit ver- spielt worden ist“, betonte er. Dazu bräuchte es ei- nen Vertrieb, der in der Lage sei, Vertrauen wie- derherzustellen und zu konsolidieren. Um das zu unterstützen, müssten aber auch die Versiche- rungsprodukte erklärbar sein und bleiben. Insgesamt wurde in der Diskussion deutlich, dass es ohne qualifizierte und persönliche Bera- tung auch in Zukunft nicht gehen wird. Kleinlein brach hier eine Lanze für die Vermittler, ohne die das nicht zu leisten sei. „Leitende Prämisse sollte jedoch immer die qualitativ gute Beratung und nicht der Vertriebsdruck sein“, so Kleinlein. Friedrich Brieger IHK-Branchenkoordinator Finanzwirtschaft friedrich.brieger@ berlin.ihk.de

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