Berliner Wirtschaft 3/2019
Einen ausreichend großen Schutz- schirm sollte jedes – auch kleine oder mittlere – Unter- nehmen für seine Daten haben ie Maschen der Hacker kennt Jens Altmann. „Die Angriffe pas- sieren automatisiert“, sagt der Geschäftsführer der Berliner PIO SecurityGmbH. Die Online-Diebe suchten gezielt nach Schwachstellen in der Soft- ware der Unternehmen. „Zu den Opfern zählen gerne Website-Betreiber, die ihre firmeneigenen Daten schlecht gesichert haben. Oder die Kriminellen konzentrie- ren sich auf deren Online-Shop und grei- fenwährend des Bezahlvorgangs der Kun- den die Kreditkartendetails ab, ohne dass die Geschäftsleute in dem Moment irgend etwas beeinflussen könnten.“ Fast alle von Cyberangriffen betroffen Altmann hat zurAbwehr solch gefährlicher Attackenmit seinemTeamdie „Web Secu- rity Suite“ entwickelt: „Die hilft Laien, ih- re Online-Seiten regelmäßig zu analysie- ren und viele entdeckte Probleme selbst – etwa mithilfe von Updates – zu beheben.“ Immerhin bei 90 Prozent der kleinen und Viele Mittelständler werden Opfer von Cyber-Attacken. Nicht alle schenken dem Phänomen die nötige Beachtung. Dabei helfen wenige gezielte Maßnahmen zum Schutz sensibler Firmendaten von Rudolf Kahlen Auf Nummer sicher gehen ILLUSTRATION: GETTY IMAGES/ERHUI1979, FOTO: TOBIAS HOFFMANN D mittleren Unternehmen hat es in den ver- gangenen zwei Jahren bereits Cyberangrif- fe gegeben: Dann schlägt der Virenschutz Alarm, Bewerbungsmails mit dubiosen Anhängen erweisen sich als infiziert, oder Erpressungstrojaner fordern plötzlich Lö- segeld. Das hat die Berliner Cari GmbH in einer Befragung ermitteln lassen. Als Maß- nahmen gegen Hacker-Angriffe und Da- tenklau nutzen demnach etwa acht von zehn Firmen eine Anti-Viren-Software und haben eine Firewall, aber nur 28 Pro- zent schulen ihre Mitarbeiter in IT-Si- cherheit. Der Aufklärungsbedarf ist mit- hin groß. Deshalb bietet die IHK Berlin viel Wissenswertes zur digitalen Sicher- heit (s. S. 52). Der Lerneffekt von Team-Schulungen ist beim wichtigen Thema „Phishing“ be- sonders effektiv, weiß Carsten Vossel aus vielen Workshops bei Kundenunterneh- men. „Die Teilnehmer bekommen imVor- feld des Seminars an ihr elektronisches Firmen-Postfach täuschend echt wirken- Bei täu- schend echt wirkenden Mails ist die Gefahr groß, Hackern Tür und Tor zu öffnen. Carsten Vossel Geschäftsführer CCVossel 50 berliner wirtschaft 03 / 2019 verlagssonderveröffentlichung / IT-Sicherheit
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