Berliner Wirtschaft 3/2019

eder Mittelständler kennt das: Die Erledigung vieler im Vergleich besonders wichtiger Aufgaben konzentriert sich im Tagesge- schäft auf eine eher überschaubare bis kleine Anzahl vonVerantwortlichen im Unternehmen. Diese müssen sich um die rechtssichere, wirtschaftliche und kundenfreundliche Betreuung der per- manent anstehenden Aufgaben küm- mern. Dabei stellen neue Risiken im Be- triebsablauf eine besondere Herausfor- derung dar. Früherwaren es meist The- men wie Havarie und Feuersbrünste, später Lieferbeschränkungen und po- litische Risiken, die die Unternehmen an den Rand ihrer Existenz brachten undmanchmal auch noch einen Schritt weiter. Heute kommen die Bedrohun- gen zunehmend unsichtbar in das Un- ternehmen hinein. Trotz oder gerade wegen der Fül- le an Chancen, die die Digitalisie- rung bietet, heißt es: Augen auf im Datenverkehr. Das erfordert neue Denk- und Handlungsweisen so- wie veränderte Strukturen undAb- läufe, die in vielen Unternehmen erst noch entwickelt werden müs- sen. Erst recht in den unergründ- lichen Tiefen des weltweiten Net- zes stecken die Gefahrenpotenziale, die es zu erkennen und zu beherr- schen gilt. Neue Regeln aus Ge- setzgebung und Recht- sprechung sind dabei nicht immer derWeisheit letzter Schluss. Erste Hilfe bieten mittlerweile auch Versicherungslösungen. Cleverer ist es aber si- cherlich, die Vorsorge taktisch so anzugehen, dass Schaden von vorn- agenda / Mittelstandskolumne 15 Vorsorge ist besser als heilen Die Digitalisierung birgt neben großen Chancen auch Risiken, wenn es um IT-Sicherheit geht. Unternehmen sollten entsprechende Präventionsmaßnahmen ergreifen herein vermieden wird. Das gezielte Eindringen Unbefugter in die internen IT-Strukturen eines Unternehmens ist der schlimmste anzunehmende Fall – sowohl für das Unternehmen selbst als auch für in Liefer- und Kundenbezie- hungen verbundene Unternehmen. Das Straf- und Ordnungswidrigkei- ten-Recht sieht für den Fall der Fälle massive Pflichten und Bußen vor. Wie immer liegt eine mögliche Hilfe vom Gesetzgeber inweiter Ferne, weil dieser stets von der Autonomie des Unterneh- mers ausgeht, der sich selbst zu schüt- zen weiß. Dabei spielt es keine Rolle, ob erWirtschaftsgigant ist oder kleiner Akteur, es liegt allein in seinemVerant- wortungsbereich, solchen kriminellen Handlungen Dritter gegen sein Unter- nehmen einen Riegel vorzuschieben. Geht es dann schief, steht er in voller Verantwortung vor Gericht, das nicht selten mit aller Strenge zuschlägt. Nicht jedem ist es vergönnt, sich hinter dem Versagen von Ämtern und Experten verbergen zu können, wie manche Erfahrungen bei Prominenten aus der ersten Reihe zeigten. Wichtig ist es daher, schon zu Beginn einer sol- chenAttacke professionelle Helfer hin- zuzuziehen, denn nicht nur die techni- sche Beherrschung ist Pflicht, sondern auch die Information aller Betroffe- nen und der Öffentlichkeit. Die Kon- taktdaten der dafür infrage kommen- denAnsprechpartner sollten imUnter- nehmen jederzeit griffbereit vorliegen, damit die Verantwortlichen im Unter- nehmen schnellstens agieren können, wenn der Gau eintritt. Auch die IHK Berlin bietet Leistungen an, die der Prävention von Übergriffen dienen. Unter ihk-berlin.de/it-sicherheit fin- den Sie nähere Informationen zum Thema. Kompetenzteam Wenn Sie sich für unse- re Arbeit interessieren, nehmen Sie gern Kon- takt zu uns auf unter: ihk-berlin.de/ kompetenzteam J FOTO: AMIN AKHTAR Victor von Seyfried ist Versicherungsvermittler und Mitglied des Kompetenzteams Mittelstand der IHK Berlin

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