Berliner Wirtschaft 2/2019

40 berliner wirtschaft 02 / 2019 Branchen / Unternehmensporträt ls die beiden deutschen Aus- wanderer Karl Pfizer und Karl Erhart 1849 in Brooklyn, USA, eine kleine Chemikalienfir- ma gründeten, ahnten sie nicht, was sie damit anschoben: Heute ist Pfi- zer mit einem Jahresumsatz von über 52 Mrd. US-Dollar eines der größten Pharmaunternehmen der Welt – und seit 1958 auch in Deutschland vertre- ten. Vor zehn Jahren verlegte Pfizer sei- ne Deutschland-Zentrale von Karlsru- he nach Berlin an den Potsdamer Platz. „Wir wollten dorthin, wo die Musik spielt in Sachen Forschung, Entwick- lung, Versorgung, Gesundheitspolitik – umuns einzubringen und von anderen zu lernen“, so Peter Albiez, Vorsitzender der Geschäftsführung Pfizer Deutsch- land. „Der Umzug hat uns verändert und den ohnehin anstehendenWandel forciert.“ Das Unternehmen sei vielfäl- tiger, internationaler, agiler geworden. Pfizer Deutschland mit einem Pro- duktions- und Verpackungsstandort in Im Zentrum der Stadt: Berlin gilt als wichtiger Pfizer- Standort auf der globalen Karte Wichtiger globaler Standort A Freiburg und einem Distributionszen- trum in Karlsruhe beschäftigt rund 2.500 Mitarbeiter – etwa 650 davon in Berlin. Hier sind Abteilungen wie Fi- nanzen, Personal, Recht, Marketing und Kommunikation untergebracht, die Deutschland-Zentrale hat aber auch in- ternationale Funktionen. „So wird un- sere Onkologie-Sparte von Berlin aus in mehr als 50 Ländern geleitet“, er- klärt Peter Albiez, „damit sind wir zu einemprominenten Punkt undwichti- gen Standort auf der globalen Landkar- te unseres Konzerns geworden.“ Vom Standort seiner Zentrale ist der Pfizer Deutschland-Chef geradezu begeistert: „Über 360.000 Menschen sind in der Region Berlin-Brandenburg in der Gesundheitswirtschaft tätig, Ten- denz steigend. Rund 30 pharmazeuti- sche Unternehmen haben hier ihren Firmensitz. Hinzu kommen rund 40 Forschungseinrichtungen und Hoch- schulen. Die Charité ist das größte Uni- versitätsklinikum in Europa. Kurzum: Wir müssen uns nicht verstecken, we- der national noch international.“ Umweiterhinwettbewerbsfähig zu sein, müsse aber auch in Berlin mehr investiert werden – beispielsweise in digitale Infrastruktur, Vernetzung oder auch in Grundlagen- und Translati- onsforschung. „Wenn es uns gelingt, die unterschiedlichen Fäden auf Bun- des- und Landesebene miteinander zu verknüpfen, bin ichmir sicher, dasswir nicht nur die Region Berlin-Branden- burg, sondern auch den Gesundheits- standort Deutschland voranbringen.“ Vor fünf Jahren wurde das Health- care Hub Berlin gegründet, eine Art FOTO: PFIZER DEUTSCHLAND GMBH Die Gesundheitswirtschaft in Berlin-Brandenburg muss sich auch international nicht verstecken, sagt Pfizer-Deutschland-Chef Peter Albiez. Allerdings müsse jetzt investiert werden von Almut Kaspar 52Mrd. US-Dollar Umsatz erwirt- schaftet Pfizer jährlich und gehört damit zu den größten Pharmaunterneh- men der Welt. 1958 wurde ein deutscher Pfizer-Standort in Karls- ruhe eröffnet. Der Umzug der Zentrale nach Berlin erfolgte im Jahr 2008. Peter Albiez Seit März 2015 ist er Vor- sitzender der Geschäfts- führung von Pfizer Deutschland. 1996 startete der studierte Biologe seine Karriere bei Pfizer als Pharmaberater. Er übernahm schnell Füh- rungspositionen in Vertrieb und Marketing. 2006 wurde er Leiter der Vertriebsorganisation. 2009 wurde er Mitglied der Geschäftsführung, im März 2015 übernahm Albiez de- ren Vorsitz.

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