Berliner Wirtschaft 2/2019

verwaltung fürWirtschaft, Energie und Betriebe ei- nen Masterplan Solarcity in Auftrag gegeben, der im Sommer 2019 vorliegen soll. Dieser wird aufzeigen, wie viele Dächer in Berlin für den Betrieb von Pho- tovoltaik- oder Solarthermie-Anlagen überhaupt geeignet sind und wie dieses Potenzial erschlos- sen werden könnte. Das angepeilte Ziel: Möglichst schnell soll ein Viertel der Berliner Stromversor- gung durch Solarenergie gedeckt werden. Zur Un- terstützung dieses Vorhabens und Beschleunigung des Ausbaus der Solarenergie wird als ein weiteres Element des Masterplans ein Berliner Solarzentrum Berliner Regen- wasseragentur Dr. Darla Nickel Leiterin Die Agentur ist eine vom Land Berlin und den Berliner Wasserbetrieben gegründete Einrichtung. Branche Umweltberatung Gegründet 2018 Mitarbeiter 3 Geschäftsmodell Dezentrale Entwässerungskonzepte Perto GmbH Dr. Sebastian Schröer, Gründer und Geschäftsführer Ineffiziente Pumpen in Heizungen aufspüren und für Ersatz sorgen: Damit will das Start-up Ressourcen einsparen und Betreiberkosten senken. Branche Energiewirtschaft Gegründet 2016 Mitarbeiter 8 Geschäftsmodell Effizienzanalyse bei Heizpumpen FOTOS: BENJAMIN PRITZKULEIT, SVEN ADRIAN aufgebaut. Das Solarzentrum soll als eine Anlauf- stelle für Beratungen rund um das Thema Solar- energie dienen. Nicht zuletzt setzt die Politik beim Ausbau von Sonnen- undWindenergie auch auf die rekommunalisierten Stadtwerke. Weitere Maßnahmen, die mit Blick auf das Handlungsfeld Energie im Rahmen des BEK 2030 umgesetzt werden sollen, sind der Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung und die Förderung der Power-to-Heat-Anwendungen. Einer derwichtigs- ten Akteure in der Hauptstadt in diesem Bereich ist die Vattenfall Wärme Berlin AG. „Bei der Sektor- kopplung Strom undWärme sind die Technologien Kraft-Wärme-Kopplung und Power-to-Heat sehr relevant für die Energiewende in Berlin“, bestätigt Dr. Andreas Schnauß. „Die Kraft-Wärme-Kopplung, bei der Strom und Wärme gleichzeitig effizient er- zeugt werden, kann schon heute gut in der Fern- wärme genutzt werden“, so der Experte vonVatten- fall weiter. „In Zukunft gilt es diese Technologie mit Power-to-Heat zu kombinieren.“ Power-to-Heat für 360.000 Haushalte Vattenfall baut gerade Europas größte Power-to- Heat-Anlage mit einerWärmeleistung von 120 Me- gawatt in Spandau. Sie wird die Dekarbonisierung der Fernwärme, also den Verzicht auf fossile Ener- gieträger, unterstützen. Selbst an sehr kalten Win- tertagen kann diese Anlage über 36.000 Haushalte beheizen. Im Sommer reicht dieWärmeleistung für die Versorgung mit Warmwasser von rund 360.000 Haushalten und damit für mehrere Berliner Bezirke. Die Fernwärme wird nach Überzeugung von Vat- tenfall auch in Zukunft eine wichtige Rolle bei der Energieversorgung der Stadt Berlin spielen. „Alle re- levanten Studien zeigen: Ohne die Fernwärmewird Berlin nicht klimaneutral“, so Andreas Schnauß. Klar ist aber auch: Nicht nur eine veränderte Energieerzeugung mit einer starken Betonung der erneuerbaren Energien führt zu mehr Klimaschutz. Eine nachhaltige Strategie bezieht auch die Einspa- rung von Energie sowie eine Steigerung der Ener- gieeffizienz mit ein. Großes Einsparpotenzial bie- ten beispielsweise moderne Heizungspumpen. Sie sind Bestandteil jeder Heizungsanlage und werden gebraucht, um das heißeWasser vomHeizkessel zu den Heizkörpern zu pumpen. „ImEinfamilienhaus sind sie typischerweise der größte Stromverbraucher, was oft niemand weiß“, erklärt Dr. Sebastian Schröer, Gründer der Perto GmbH. Das Berliner Start-up spürt ineffiziente Ge- räte in Gebäuden auf und tauscht sie aus. Nach An- gaben des Gründers sind allein imEinfamilienhaus- 22 berliner wirtschaft 02 / 2019 schwerpunkt / Klimaschutz Berlins Weg zur grünen Wirtschaftsmetropole: ihk-berlin.de/greeneconomy

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