Berliner Wirtschaft 2/2019
Graforce GmbH Dr. Jens Hanke, Geschäftsführer Mit seiner Power-to- Gas-Anlage erzeugt das Unternehmen aus Solar- strom und Schmutzwasser synthetisches E-Gas – ohne umweltschädliche Emissionen. Branche Energiewirtschaft Gegründet 2010 Mitarbeiter 20 Geschäftsmodell Grüne Energieversorgung 60% weniger Kohlendioxid im Vergleich zu 1990 heißt Berlins Zielmarke für 2030. Bis zum Jahr 2050 sollen die Emissionen des Treib- hausgases sogar um 85 Prozent gesenkt werden. FOTOS: BURKHARD PETER, ALPHA STORYTELLING@KAI KAPITÄN diffferent GmbH Marion Schumann Marketing-Expertin Wer Kunden in Sachen Marken, Prozesse oder Produkte berät, braucht das richtige Umfeld – viel Grün im Firmengarten zum Beispiel, das die Kreativität fördert. Branche Kreativwirtschaft Gegründet 1997 Mitarbeiter 102 Geschäftsmodell Strategie- Beratung lichkeit, an verschiedenen Sitzgelegenheiten klei- ne Meetings draußen abzuhalten oder gar mit dem Laptop draußen zu arbeiten.“ Diese Pluspunkte kann Marion Schumann von der diffferent GmbH nur bestätigen. Auf dem be- grünten Dachgarten der Berliner Strategieagentur können die Mitarbeiter sogar jedes Frühjahr neu auswählen, was im Garten angepflanzt wird, bei Interesse gerne mitgärtnern oder sich Tipps für die eigene Balkon-Pflege holen. „Dank der hinge- bungsvollen Pflege unserer Facility Manager ern- ten wir regelmäßig verschiedene Kräuter, Bohnen, Mangold, Radieschen, Salat und Erdbeeren aus dem Garten“, erzählt die Marketing-Expertin des Ber- liner Unternehmens. „Wenn es in der Küche schon morgens um elf verdächtig gut riecht, ist meist unser FacilityMana- ger & Agenturkoch Gert am Werk und verarbeitet das Geerntete zu einem großen Topf Team-Lunch; mittags stehen die Mitarbeiter dann Schlange, bevor wir am großen Tisch beim gemeinsamen Mittages- sen zusammensitzen.“ Beide Unternehmen – die IGG Malzfabrik und die diffferent GmbH – gewan- nen mit ihren Konzepten bei dem BerlinerWettbe- werb „Firmengärten“, der von einem Bündnis aus Partnern, darunter die IHK Berlin, ausgelobt wird. Klimaneutrales Berlin im Jahr 2050 Die Beispiele machen auch deutlich: Klimaschutz ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Nur durch Zusam- menarbeit und Anstrengungen von Politik, Wirt- schaft und jedem einzelnen Bürger können die am- bitionierten Klimaschutzziele erreicht werden. Ber- lin hat das ehrgeizige Ziel ausgegeben, bis zum Jahr 2050 zu einer klimaneutralen Stadt zu werden und die Gesamtsumme der Kohlendioxid-Emissionen imVergleich zu 1990 ummindestens 85 Prozent zu verringern. Bereits bis 2030 sollen die klimaschäd- lichen Kohlendioxid-Emissionen um60 Prozent ge- genüber dem Jahr 1990 gesenkt werden. Welche Maßnahmen zum Schutz des Klimas und zur Anpassung an die Folgen des Klimawan- dels umgesetzt werden, verrät das Berliner Energie- und Klimaschutzprogramm (BEK 2030). Es ist das zentrale Instrument der Berliner Klimaschutzpoli- tik. Das Energiewendegesetz setzt den Rahmen für das BEK 2030. „In beiden Dokumenten, demGesetz und Maßnahmenprogramm, finden sich viele Posi- tionen der Wirtschaft wieder“, erklärt Henrik Vagt. „Wie so oft hängt es jetzt an der Frage, wie die In- halte des BEK in die Umsetzung kommen“, so der Experte der IHK Berlin. „Das ist eine gewaltige He- rausforderung – für die Verwaltung, aber auch für die Betroffenen.“ Allerdings habe Berlin nur bei zü- giger Umsetzung der wichtigsten Maßnahmen eine Chance, seine ambitionierten Klimaziele zu errei- chen, ist Vagt überzeugt. Ein zentrales Handlungsfeld auf demWeg zu ei- ner klimaneutralen Stadt ist die Energieversorgung. Circa 90 Prozent werden in Berlin weiterhin durch fossile Energien gedeckt, entsprechend groß sind in diesem Bereich die bislang ungenutzten Möglich- keiten. Hier sieht das BEK 2030 für die nächsten Jah- re unter anderem den Ausbau der Nutzung von So- larenergie vor. In diesem Kontext hat die Senats - » 21 berliner wirtschaft 02 / 2019 schwerpunkt / Klimaschutz
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