Berliner Wirtschaft 1/2019
61 berliner wirtschaft 01 / 2019 service / Gründerszene wenn das geld auf dem konto ist 7. Die falschen Leute einstellen Bei der Personalplanung hat der Investor eine strikte Meinung: „Hire slow, fire fast. Solltest du einmal denken, das ist nicht der oder die Rich- tige für den Job: Schmeiß ihn raus. Die kleinste Bazille kann ein Start-up sehr, sehr schnell krank machen.“ Es sei ein Fehler, seine Mitarbeiter nicht sorgfältig genug auszuwählen. Die Fähigkeiten des Kandidaten müssten zum „sonstigen Set-up“ des Unternehmens passen. 8. Scheine verbrennen Wenn Gründer ihr Geld scheinbar ziellos in den Wind blasen, sehen Investoren das nicht gerne. Auch Binnenbrücker ist kein Fan davon: „Ich mag Gründer, die einen Business Case verstanden ha- ben und wissen, wofür sie ihr Geld ausgeben kön- nen.“ Internationalisierung und Wachstum soll- te man im Zweifel lieber langsam als überstürzt angehen. 9. Die Unternehmenskultur vergessen Start-ups fehlen meist die Mittel, ihren Mitarbei- tern hohe Boni und Gehaltserhöhungen zu zahlen. Gleichzeitig machen diese oft Überstunden und müssen möglichst effizient arbeiten. Dafür müsse stimmen, was man seinen Mitarbeitern biete, gibt Binnenbrücker an. Eine gute Arbeitsatmosphä- re könne ein finanzielles Minus kompensieren. Als Beispiel nennt er Corporate Events. Die bie- ten Start-ups ihren Angestellten bekanntlich ger- ne an, wenn Gehaltserhöhungen und Boni dafür entsprechend seltener vorkommen. 10. Nur auf den Exit hinarbeiten Auf Biegen und Brechen versuchen, eine Firma für den späteren Verkauf hochzuziehen? Keine gute Voraussetzung für den nächsten Pitch, wie Bin- nenbrücker meint: „Wenn du eine Firma gründest, solltest du es mit einemPurpose machen. Eine Fir- ma, die nachhaltig funktioniert und ein Problem löst. In der Regel scheitern die auf Exit getrimm- ten Unternehmen sehr schnell.“ IHK-Expertinnen Fragen rund um Pitch und Finanzierung beantworten bei der IHK Berlin: Julia Lazaro julia.lazaro@berlin.ihk.de Melina Hanisch melina.hanisch@ berlin.ihk.de Wenn Start-up-Teams beim Pitch schauspie- lern, geht das meistens nach hinten los FOTO: GETTY IMAGES/MASKOT
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