Berliner Wirtschaft 1/2019

38 berliner wirtschaft 01 / 2019 branchen / Unternehmensporträt ausschließlich im Mietwäsche-Bereich“, sagt der Berliner Greif-Geschäftsführer Heupel. „Wir bieten Hotel- und Gastronomiebetrieben ein großes Port- folio an Sortimentenvon Bett-, Tisch- und Frottier- wäsche sowie Berufsbekleidung an. “ Diese stellt Greif seinen Kunden über bestimmteVertragslauf- zeiten zur Verfügung. Diese Mietwäsche wird immer wieder abge- holt, gewaschen undwieder sauber angeliefert. Zu- demwird in regelmäßigen Qualitätskontrollenver- schlissene Wäsche aussortiert und durch Neuware ersetzt. Es ist auchmöglich, innerhalb derVertrags- laufzeiten Sortimente saisonal zu wechseln – zum Beispiel nach Farben oder Mustern. KlimaneutraleWäsche als Marketing-Instrument Um die 450 Kunden habe Greif Berlin derzeit in der Hauptstadt und in Brandenburg sowie Frank- furt/Oder, Leipzig und Hamburg – von der klei- nen Pension bis zum Neuköllner Estrel, dem mit 1.125 Zimmern und Suiten größten Hotel Deutsch- lands. „Nacht für Nacht pendeln deshalb bis zu 60 Wäschecontainer auf Sattelschleppern zwischen Lichtenberg und Neukölln“, weiß Jens Heupel. Ge- liefert wird jeweils nur, was auch tatsächlich ge- braucht wird – „das funktioniert online und wird auf diesem Weg auch an unseren Maschinenpark weitergeleitet“. Heupel ist seit 2006 bei Greif – da- vor war er in führenden Positionen in der Ketten- und Privathotellerie tätig, unter anderemals Direk- tor des Flughafenhotels Mercure Tegel. „Ich ken- ne das Geschäft also auch von der anderen Seite“, sagt er, „und davon profitieren in erster Linie un- sere Kunden.“ Im April 2018 hat die Greif-Gruppe im Rah- men ihrer Nachhaltigkeitsstrategie ein neues Ser- vice-Angebot für interessierte Hoteliers und Gas- tronomen eingeführt: die klimaneutrale Mietwä- sche. Damit haben Greif-Kunden die Möglichkeit, die durch ihre Hotelwäsche entstandene Men- ge an klimaschädlichem Kohlendioxid gegen ei- nen geringen Kostenbeitrag für ein Wiederauf- forstungsprojekt in Kolumbien zu kompensieren. Weil das Unternehmen alle direkt oder indirekt mit seiner Geschäftstätigkeit zusammenhängen- den CO2-Emissionen ermittelt, kann es den für ei- nen Kunden entstandenen Kohlendioxid-Ausstoß genau berechnen. Bei einem Volumen von rund 100 Bettwäsche-Garnituren und 740 Handtüchern –was etwa 200 Kilogrammentspricht – fallen zum Beispiel Zusatzkostenvon 2,30 Euro an.Werden die bezahlt, bekommt der Kunde ein Zertifikat „Klima- neutrale Wäsche“, mit dem sich Gäste werben las- sen. „Deutschlandweit“, sagt Jens Heupel, „sindwir der einzige textile Dienstleister, der diese Leistung erbringen kann.“ Dienstleistungspionier in SachenWäsche Weil Greif schon immer Dienstleistungspionier war und zum Beispiel die Handtuchrollenspen- der in Deutschland einführte oder die Vermietung von Schmutzfangmatten populär machte, gehören heute immer noch Spendersysteme für Handhygi- ene und der Matten-Service zumPortfolio des Un- ternehmens. „Das sind Nebenprodukte wie Kis- sen, Einziehdecken oder Matratzen-Protektoren“, so Heupel, „unser Hauptfokus liegt aber ganz klar in der Flach-, Frottier- und Tischwäsche.“ Besonders stolz ist der Geschäftsführer von Greif Berlin auf ein Event, das sich in der Hotel- branche offenbar zunehmender Beliebtheit erfreut. Zusammen mit der Berliner 3B Dienstleistung, die auf die Sauberkeit von Hotelzimmern und -gebäu- den spezialisiert ist, veranstaltet Greif Berlin seit 2013 jährlich die Veranstaltungsreihe und Bran- chenmesse „Housekeeping & Friends“. Vollautomatisisert Maschinen kippen die Schmutzwäsche in die Waschanlage (großes Bild), später nehmen die Laken ihre Reise zu den Mangeln auf, und am Ende folgt noch ein prüfender Blick Jens Heupel Geschäftsführe r Dosieranlagen für die Wasch- straßen, die Wasserauf- bereitung und die Kesselanla- gen – hier ist alles computer- gesteuert. FOTOS: JENS OELLERMANN

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