Berliner Wirtschaft 1/2019

Viktoria Frister Gründerin Fleurs de Paris und Familienunternehmerin des Jahres 2018 drei fragen an 3 32 berliner wirtschaft 01 / 2019 FOTOS: FLEURS DE PARIS, MAURITIUS IMAGES/IAN MASTERTON/ALAMY Immer mehr Unternehmen set- zen auf Office Gardening, umMit- arbeiter zu binden und zumotivie- ren. Das zeigt auch der von der IHK unterstützte Wettbewerb Firmen- gärten. Der Verein Ackerdemia hat nun – nach entsprechenden Er- fahrungen mit über 300 Schulen und Kitas – ein Konzept für Fir- men entwickelt und dafür auch ein Start-up gegründet: Mit der „AckerPause“ (www.ackerpause. de) kommt jetzt Gemüse ins Büro. Erwiesen ist, dass Gärtnern sich positiv auf Körper, Psyche und Sozialleben auswirkt. Durch Aus- zeiten am gemeinsamen Beet stei- gen Motivation und Produktivität. Die Ernte schärft das Bewusstsein für gesunde Ernährung. b randt Work-Plant-Balance motiviert Office Gardening Die wirtschaftliche Entwicklung ihrer Branche wird von 84 Pro- zent der Berliner Einzelhändler derzeit als „sehr gut“ oder „sta- bil“ beschrieben. Nur 15 Prozent erwarten eine Verschlechterung der Entwicklung. Trotz zuneh- mender Digitalisierung verzeich- nen 46 Prozent der Unternehmer mehr Kunden als vor fünf Jahren. Zu diesem Ergebnis kommt die fünfte Unternehmerkunden-Stu- die imAuftrag der Commerzbank. Der Einzelhandel wünscht sich vor allemmehr Parkplätze, Inves- titionen in die Attraktivität der In- nenstadt- und Verkehrslagen und einen Ausbau der Breitbandver- sorgung. Als größte Herausforde- rung empfindet der Einzelhandel den Fachkräftemagel, den 57 Pro- zent der Betriebe nannten. Wei- tere Probleme sind der erhöhte Preisdruck und die zunehmende Konkurrenz durch Online-Händ- ler. Allerdings vertreiben erst rund 25 Prozent der Händler ihreWaren sowohl stationär und online. bw Gute Stimmung im Berliner Einzelhandel Berlins Einzelhandel steigert die Kundenzahl – trotz Konkurrenz aus dem Internet BW: Sie wurden zur Familienunterneh- merin des Jahres gekürt. Wie beschreiben Sie Ihre Unternehmenskultur? Viktoria Frister: Wir versuchen, ein offe- nes, familiäres Arbeitsklima zu prägen, in dem auch Raum für private Themen ist. Gleichzeitig sollen unsere Mitarbeiter und ihre Familien ein von der Arbeit unge- störtes Privatleben führen können. Wie sieht Familienfreundlichkeit bei Ihnen konkret aus? Wir haben zum Beispiel Firmenkoopera- tionen mit Kindertagesstätten aufgebaut, um unseren Mitarbeitern eine sichere Ver- sorgung ihrer Kinder während der Arbeits- zeit zu ermöglichen. Wenn ein Kind krank ist, können sie gerne von zu Hause arbei- ten. Generell kann die Arbeit im Home- Office vereinbart werden. Sind es imWesentlichen Mütter, die Ihre Angebote in Anspruch nehmen? Auch immer mehr junge Väter nutzen bei uns Angebote wie Elternzeit oder Teilzeit – wenn es auch bei Frauen noch selbst- verständlicher ist als bei Männern. Ich be- merke aber eine zunehmend ausgegli- chenere Verteilung. Läden steigern die Zahl ihrer Kunden trotz digitaler Konkurrenz. Aber zu wenige sind auch online aktiv branchen / Kompakt

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